Fußball verbindet !!!
Es braucht nicht viel, um Menschen glücklich zu machen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ein Ball und eine Wiese kann da oft schon ausreichen. Erst recht, wenn diese Menschen vor nicht allzu langer Zeit Schweres und vermutlich Traumatisches erlebt haben. Ein Zeichen für Menschlichkeit und Miteinander setzte am Dienstag der RC Borken-Hoxfeld.
Er lud knapp 40 Flüchtlinge aus Albanien, Syrien, Algerien und Afghanistan auf sein Vereinsgelände ein. Die Männer, Frauen und Kinder, die vor knapp drei Wochen in die Notunterkunft der Schönstatt-Au eingezogen sind (die BZ berichtete), konnten auf dem Fußballplatz nicht nur aus ihrem Alltag entkommen, sondern auch Neues kennenlernen.
Mit „Welcome to Hoxfeld“ begrüßte Erwin Büscher, Platzwart des RCB, die Flüchtlinge. Die Besucher fühlten sich sofort heimisch und bedankten sich beim Gastgeber für die Gastfreundschaft. Die Idee, die Menschen im Rahmen eines Fußballspiels kennenzulernen und zu erheitern, hatte Büscher vor zwei Wochen nach einem Infoabend. „Die Menschen sollen hier Land und Leute kennenlernen und etwas von Borken sehen“, erklärte Büscher sein Anliegen. Es sei wichtig, auf die Männer und Frauen zuzugehen, ihnen ein Angebot zu machen und zu zeigen, dass sie hier willkommen seien, so der 69-Jährige. Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern Don Ziemann, Hubert Große Vehnhaus, Clemens Südholt und Markus Lehrig konnten sich Kinder und Erwachsene auf dem Kleinfeld messen und ihr Talent zeigen.
„Man kann den Menschen keine größere Freude bereiten, als sie hier Fußball spielen und mit ihren Freunden Spaß haben zu lassen. Sie müssen sich bei uns keine Gedanken machen über all das, was sie in der Vergangenheit durchgemacht haben“, meinte Büscher, der sich mit seinem Kollegen Ziemann den Job als Schiedsrichter teilte.
Nicht nur die 22 Akteure auf dem Platz hatten ihre Freude, auch die restlichen Besucher, die nach Hoxfeld gekommen waren. Wie zum Beispiel der Nigerianer Kelly Agbotaen. „Ich mag es, mir Fußball anzuschauen. Obwohl ich selber lieber Tischtennis spiele“, so der 36-Jährige. Die vergangenen drei Wochen in der Kreisstadt seien für ihn sehr positiv verlaufen. „Ich habe hier bisher eine gute Zeit erlebt. Die Menschen sind alle sehr nett zu mir“, sagte Agbotaen freudig. Das Fußballspielen sei für die jungen Menschen eine gute Gelegenheit, ihr Talent zu zeigen, meint er.
Das findet auch Büscher: „Wir hoffen, dass wir den einen oder anderen zukünftig in unseren Trainingsbetrieb integrieren können, unabhängig davon, ob er langfristig in Borken bleibt oder nicht.“
Die Flüchtlinge konnten sich nicht nur über einen ereignisreichen Nachmittag freuen, sondern auch über Trikots, Bälle und Fußballschuhe, die ihnen der Verein nach dem Spiel schenkte. Und vor allem über die Tatsache, dass es Menschen in Borken gibt, die sich darum bemühen, ihnen Freude zu bereiten.
Quelle: Borkener Zeitung (02.09.2015)